Konzert | Collegium Hungaricum Wien

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Konzert | Collegium Hungaricum Wien
26. März 2021, 19:00 Uhr

Programm:
Ludwig van Beethoven: Streichquartett B-Dur op. 130 mit der Großen Fuge op. 133

I. Adagio ma non troppo – Allegro

II. Presto

III. Andante con moto, ma non troppo

IV. Alla danza tedesca. Allegro assai

V. Cavatina. Adagio molto espressivo

VI. Finale. Grosse Fuge

Leó Weiner: Rókatánc (Fuchstanz)

Wie alle seine späten Quartette hinterließ auch Beethovens B-Dur-Quartett, op. 130, bei der Uraufführung am 21. März 1826 in Wien bei den Zuhörern einen irritierenden Eindruck.  Der Rezensent der Allgemeinen Musikalischen Zeitung berichtete “Der erste, dritte und fünfte Satz sind ernst, düster, mystisch, wohl auch mitunter bizarr, schroff und capriciös; der zweyte und vierte voll von Muthwillen, Frohsinn und Schalkhaftigkeit; dabey hat sich der grosse Tonsetzer, der besonders in seinen jüngsten Arbeiten selten Maass und Ziel zu finden wusste, hier ungewöhnlich kurz und bündig ausgesprochen. Mit stürmischem Beyfall wurde die Wiederholung beyder Sätze verlangt. Aber den Sinn des fugirten Finale wagt Ref. nicht zu deuten: für ihn war es unverständlich, wie Chinesisch. Wenn die Instrumente in den Regionen des Süd- und Nordpols mit ungeheuren Schwierigkeiten zu kämpfen haben, wenn sie sich unter einer Unzahl von Dissonanzen durchkreuzen, dann gibt es ein Concert, woran sich allenfalls die Marokkaner ergötzen können.”

Eine Konsequenz dieser Polemik war die schüchterne Anfrage des Verlegers Artaria bei Beethoven, ob er nicht “anstatt der schwer fasslichen Fuge ein neues, den Ausführenden wie dem Fassungsvermögen des Publikums zugänglicheres letztes Stück” schreiben könne. Der Künstler gab dieser Bitte für seine Verhältnisse ungewohnt widerspruchslos nach, indem er für das B-Dur-Quartett ein neues Finale komponierte und die Fuge später als op. 133 separat herausgeben ließ. Beethoven spürte wohl selbst, dass die revolutionäre Anlage dieses Satzes, seine emotionale und musikalische Energie die Funktion eines Finales sprengte. Schon sein Freund Karl Holz argumentierte Beethoven gegenüber damit, dass “diese Fuge ein außer dem Bereich des Gewöhnlichen, ja selbst seiner neuesten ungewöhnlichen Quartettmusik liegendes Kunstwerk sei, dass es für sich allein abgesondert dastehen müsse, auch allerdings eine eigene Opuszahl verdiene”.

Quelle: https://www.kammermusikfuehrer.de/werke/150