CHAOS STRING QUARTET

Gegründet 2019 in Wien und basierend auf den Prinzipien des „Chaos“ in Kunst, Wissenschaft und Philosophie, hat das Chaos Quartett schnell seinen Platz auf der internationalen Musikbühne erobert. Das Ensemble, das aus Musikern aus Deutschland, Ungarn, Italien und den Niederlanden besteht, wurde als BBC Radio 3 New Generation Artists für 2023-2025 ausgewählt. Im Rahmen dieses Programms nimmt es häufig für BBC Radio 3 auf und tritt in einigen der renommiertesten Festivals und Konzertsäle des Vereinigten Königreichs auf, darunter die Wigmore Hall, das Cheltenham Music Festival, Britten Pears Arts und das Norfolk and Norwich Festival.

Bereits vor ihrem Triumph beim Internationalen Streichquartettwettbewerb Bad Tölz hatte das Ensemble mehrere Auszeichnungen bei bedeutenden Wettbewerben gewonnen. Dazu gehören der Joseph-Haydn-Kammermusikwettbewerb in Wien (einschließlich des Publikumspreises), der ARD-Wettbewerb in München sowie der zweite Preis und die Auszeichnung für die beste Interpretation von Kaija Saariahos Werk „Terra Memoria“ (mit Saariaho selbst als Jurymitglied) beim Internationalen Streichquartettwettbewerb in Bordeaux. Außerdem wurden sie mit verschiedenen Preisen beim Rimbotti-Wettbewerb und dem Bartók-Weltwettbewerb in Budapest ausgezeichnet.

Ihre Debüt-CD mit Werken von Haydn, Hensel und Ligeti erhielt von renommierten Fachzeitschriften wie dem BBC Music Magazine, Le Monde, Orchestergraben und Ritmo große Anerkennung und wurde für den „Preis der Deutschen Schallplattenkritik“ nominiert.

Zeitgenössische Musik nimmt eine besondere Stellung im Repertoire des Chaos Quartetts ein. Sie führen regelmäßig Werke von Komponisten wie György Kurtág, Kaija Saariaho, Helmut Lachenmann, Rebecca Saunders, Dobrinka Tabakova und Francesca Verunelli auf. Zahlreiche Komponisten haben speziell für das Quartett Werke geschrieben, darunter Diego Contis „Une étoile dansante“ (2023) und Alessio Elias’ „Voids of Inequality“ für Streichquartett und Klarinette, das im Oktober 2024 beim Schwetzinger Mozartfest uraufgeführt wurde. Darüber hinaus haben sie mit dem Komponisten und Klangkünstler Samu Gryllus zusammengearbeitet, um improvisatorische Übergänge für ihr Konzertprogramm „Chaos“ zu entwickeln und Improvisationen inspiriert von Beethovens Quartett Op. 131 für ihr Debüt beim Beethoven Festival in Bonn zu erarbeiten. Im März 2025 werden sie ein neues Werk von Errollyn Wallen uraufführen, das von der BBC und dem Henry Barber Trust in Auftrag gegeben wurde.

Über ihre klassischen und zeitgenössischen Aufführungen hinaus engagiert sich das Quartett dafür, das Repertoire für Streichquartette zugänglicher zu machen. Ihr Projekt „Free the Franz“ — eine Zusammenarbeit mit dem Jazz-Saxophonisten István Grencsó zur Neuinterpretation von Schuberts „Der Tod und das Mädchen“ — hat sich als besonders bereichernd erwiesen.

Das Quartett studierte unter der Mentorschaft von Prof. Johannes Meissl (Artis Quartett) im Rahmen des ECMAster-Programms und hat außerdem ein Postgraduiertenstudium an der Scuola di Musica di Fiesole unter der Anleitung des Cuarteto Casals absolviert. Weiterhin haben sie wertvolle musikalische Anregungen von angesehenen Künstlern wie Eberhard Feltz, András Keller (Keller Quartett), Oliver Wille (Kuss Quartett) und Helmut Lachenmann erhalten.

Das Chaos Quartett ist Mitglied des „MERITA“-Projekts und wurde für das Programm „New Austrian Sound of Music“ ausgewählt, das sie zu Auftritten in Österreich, Zypern, Deutschland, Griechenland, Ungarn, Italien, Mexiko, den Niederlanden und der Türkei geführt hat.

Das Ensemble zeichnet sich durch eine kraftvolle Kommunikation, eine durchdachte musikalische und stilistische Erkundung sowie eine originelle Repertoireauswahl aus und wird häufig zu renommierten Festivals eingeladen, darunter die SWR Festspiele Schwetzingen, das Mozartfest Würzburg, das Davos Festival, das Ravenna Festival, das Lockenhaus Festival, Wien Modern, das Musikfestival Hitzacker, das Heidelberger Streichquartettfest und die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern.

Höhepunkte der Saison 2023/24 umfassten Debüts in der Elbphilharmonie Hamburg, der Wigmore Hall in London, dem Bozar in Brüssel, dem Schönberg Center und dem Musikverein Wien. Für die Saison 2024/25 wird das Quartett im Concertgebouw in Amsterdam debütieren, zurück zur Wigmore Hall und dem Musikverein kommen und Tourneen in Nordamerika und China unternehmen.

Susanne Schäffer spielt auf einer Violine von Carlo Giuseppe Testore (ca. 1710), eine großzügige Leihgabe der MERITO String Instrument Trust und Bas Jongen spielt auf einem Violoncello von Hendrick Jacobs (Amsterdam, 1696), eine Leihgabe der Niederländischen Stiftung für Musikinstrumente NMF.

DAS QUARTETT

SUSANNE SCHÄFFER

VIOLINE
Die deutsch-ungarisch-stämmige Geigerin Susanne Schäffer wurde in Stuttgart geboren und studierte u. a. bei Felix Andrievsky in London und Dora Schwarzberg an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, wo sie mit Auszeichnung graduierte. Derzeit studiert sie Kammermusik bei Johannes Meissl in Wien. Weitere musikalische Mentoren sind Hatto Beyerle, Gerhard Schulz, Ferenc Rados und Steven Isserlis. 
Susanne Schäffer ist mehrfache Preisträgerin internationaler Musikwettbewerbe und konzertierte in zahlreichen Ländern Europas ebenso wie in Japan, Israel, den USA und Venezuela.
Bei Festspielen wie dem isaFestival, dem Pablo Casals Festival und dem International Musicians Seminar (IMS) Prussia Cove ist sie ein gern gesehener Gast; darüber hinaus trat sie auch in Fernsehen und Rundfunk auf und ist auf mehreren CD-Einspielungen zu hören. Susanne Schäffer spielt auf einer Violine von Carlo Giuseppe Testore (c. 1710), eine großzügige Leihgabe der MERITO String Instruments Trust.

ESZTER KRUCHIÓ

VIOLINE
Die ungarische Geigerin Eszter Kruchió wuchs in Wien auf und erhielt im Alter von 5 Jahren ihren ersten Geigenunterricht. Nach Studien bei Ernst Kovacic in Wien und Tanja Becker-Bender in Hamburg absolviert sie aktuell das Konzertexamen in Hannover in der Klasse von Ulf Schneider. Weitere wichtige musikalische Impulse erhielt sie von Oliver Wille, Eberhard Feltz, Ralf Gothóni, Rita Wagner, Ferenc Rados und Péter Eötvös.
Als Preisträgerin von nationalen und internationalen Wettbewerben war Eszter bereits mit Musikern wie Thomas Riebl, Tanja Becker-Bender, Péter Nagy, István Várdai und Claudio Martínez-Mehner zu hören, sowie mit den Quartetten Castalian, Berlin-Tokyo und Van Kuijk. Sie is regelmäßige Stipendiatin von Festivals und Musikakademien wie den Sommerlichen Musiktagen Hitzacker, Encuentro de Santander, Davos Festival- Young Artists in Concerts und IMS Prussia Cove.
Derzeit spielt Eszter auf einer Violine von Stefan-Peter Greiner, eine großzügige private Leihgabe.

SARA MARZADORI

VIOLA
Die italienische Bratschistin Sara Marzadori studierte bei Antonello Farulli in Bologna, Thomas Riebl in Salzburg und schloss im Sommer 2017 ihr Masterstudium ab am Mozarteum Salzburg in den Klassen von William Coleman und Veronika Hagen.
Mit 15 Jahren wurde sie Akademistin des Orchestra Mozart mit dem sie später auch als ordentliches Mitglied unter der Leitung von Claudio Abbado spielte. Zusätzlich war sie Mitglied des EUYO, der Gustav Mahler Academy, sowie der Luzern Festival Academy.
Im Kammermusikbereich studierte Sara bei Walter Levin und Oliver Wille in Basel und Hannover und erhielt weiteren Unterricht auf Meisterkurse von Bruno Giuranna und Kim Kashkashian.
Sara Marzadori ist Preisträgerin mehrere Musikwettbewerbe und konzertiert regelmäßig mit Orchestern wie der Camerata Salzburg, dem Orchester Leonore, Spira Mirabilis und der Haydn Philharmonie.

BAS JONGEN

VIOLONCELLO
Der in den Niederlanden geborene Cellist Bas Jongen studierte in Amsterdam und Zagreb sowie bei Reinhard Latzko an der MDW in Wien. In 2017 absolvierte er sein Master-Studium bei Torleif Thedéen an der Königlichen Hochschule für Musik in Stockholm. Zusätzlich hat er ein großes Interesse in der Wissenschaft, und studiert derzeit Natural Sciences (Physics) an der Open University.
Außerdem erhielt er weitere musikalische Inspirationen von Musikern wie Heinrich Schiff, Frans Helmerson, Anner Bijlsma, sowie Johannes Meissl, Andras Keller und Miguel da Silva.
Jongen ist Preisträger internationaler Musikwettbewerbe und zahlreiche Tourneen führten ihn durch ganz Europa, Asien, in die USA, Brasilien sowie Australien.
Bas Jongen spielt ein Instrument von Hendrick Jacobs (Amsterdam, um 1690), welches ihm vom Niederländischen Nationalen Musikinstrumentenfonds zur Verfügung gestellt wurde.